Wie verfasst Du schnell einen Text?

Schreibblockade? Angst vor der leeren Seite? 

Und los geht's. Schließlich geht es in diesem Blogpost um "schnell". Also kein langes Erklären, warum das Texten bei dem einen so fliessend klappt und bei dem anderen vielleicht bis jetzt noch nicht. Das Training selbst dauert übrigens nur 5 Minuten. So lange brauchst Du in etwa, um diesen Blogpost zu lesen. Wenn Du die einzelnen Schritte mit Deinem Textvorhaben durchgehst, kann das Ganze etwas länger dauern, je nachdem, welche Textart Du planst.

 

Du möchtest JETZT einen Text verfassen? Nimm Dir bitte ein Notizblatt, einen Stift und fahre Deinen Computer hoch. 

 

1. Finde ein Thema. 

Ich schreibe bewusst THEMA, nicht Überschrift oder Titel. Viele Menschen glauben, dass der Titel reisserisch und phantasievoll zu sein hat. Vergiss das einfach für diesen Moment. Um Dein Topic zu finden, beantworte Dir folgende Fragen so kurz wie möglich:

a) Was ist es für ein Text, den Du schreiben willst?

b) Was willst Du mit ihm erreichen?

c) Für wen schreibst Du den Text?
Sobald Du diese Antworten gefunden hast, bilde aus den Worten Deiner Antworten die Arbeit-Überschrift Deines Textes. Mach keine Experimente. Formuliere nicht um. Nimm genau die Worte und setze daraus einen einigermaßen lesbaren Titel. Das ist Dein Anfang. Später kannst Du den Titel immer noch ändern.

 

2. Fange mit dem Ende an!

Ja, ich weiß, das ist ein bisschen unorthodox. Wer will am Anfang eines Krimis schon den Mörder verraten? Und Du kannst den Anfang später noch verändern. Um einen Schreibfluss herzustellen, ist es prima, das Ziel, das Fazit oder den Ausgang der Story klar zu haben. Und manchmal ist ein solcher Anfang wirklich ein großartiger Sog für den Leser, um den Rest Deiner Worte auch noch erfahren zu wollen. Beantworte also als nächstes die Frage:
Was wird am Ende Deines Textes der letzte Satz sein?

 

3. Und jetzt leg los.


Denn um zu diesem letzten Satz zu gelangen, benötigst Du vielleicht Erklärungen, Erläuterungen, eine kurze Einführung ins Thema, Brückenstücke und Zitate. 
Beantworte hierzu folgende Fragen und notiere Dir die Ergebnisse ebenfalls auf Deinem Notizblatt:

a) Wo holst Du Deinen Leser ab? Wie informiert ist er über Dein Thema? Nimm gerne eine Skala von 1-5 (1 ist absoluter Newbie, 5 ist Profi und vom Fach - ihr seid auf dem gleichen Wissensstand).
a) Was darf der Leser des Textes wissen, um den letzten Satz zu verstehen?
b) Wie erklärst Du  es in einfach?
c) Welche Witze, Anekdoten, Zitate, Grafiken, Bilder oder Geschichten möchtest Du einbauen? Wenn überhaupt.
d) Wie lang soll Dein Text sein? (bitte setz Dir hier sehr bewusst eine Grenze, die Du für sinnvoll und ideal hältst). Bitte beantworte diese Frage so, als bist es nicht DU, der den Text verfasst, sondern ein professioneller Autor, dem Du eine genaue Angabe machst. Dieser Punkt ist wichtig. Er führt, leitet und zieht Dich genau dorthin, wo Du landen möchtest.


Wenn Du Dir nun die Notizen auf Deinem Zettel angesehen hast, siehst Du einen beinahe fertigen Text.
Verbinde nun sprachlich die einzelnen Notizen von Dir. Schaffe ganze Sätze und Übergänge.

Und dann lies Dir Dein Werk durch, klopf Dir auf die Schulter und sei stolz, dass Du binnen kürzest möglicher Zeit so einen brauchbaren Text erfunden hast. Dieser Blogpost ist kein Kurs für virtuoses, schriftstellerisches Schreiben. Er dient dazu, dass Du so effektiv wie möglich etwas sinnvolles zu Papier bringst. Egal, zu welchem Thema.

Liebe Grüße und bis bald.
Miri