Was Deine Wohnung oder Dein Auto über Dich verraten!
 
                        
                    
    Vielleicht
 ist es Dir (zumindest
    nebenbewusst) schon einmal aufgefallen: Das Auto, die Wohnung und 
der Kühlschrank sind nicht nur sehr persönlich "verwendete" Dinge eines 
Menschen - sie sind auch sehr
    unterschiedlich.
    
    Um
 genau zu sein sind sie wie eine Art
    Spiegel des Inneren einer Person. Ja, das klingt verwegen. Und ich 
liebe diese Annahme und dieses kleine Spiel mit den Welten, die Menschen
 sich erschaffen. Unbewusst, wohlgemerkt. Denn einige
    Menschen würden ja jetzt zum Beispiel argumentieren: Wenn ich mehr 
Geld hätte, würde es in meiner Wohnung anders aussehen. Und ich würde 
ein ganz anderes Auto fahren!
Das stimmt.
Und damit haben sie ja eine
    der Herausforderungen in ihrem Leben bereits verraten: Offenbar 
entsprechen das Interieur und die Automarke in Etwa dem finanziellen 
Momentum, das Du vorfindest. Und auch offensichtlich einer der
    Herausforderungen, die derzeit bestehen, denn sonst wären sie ja 
glücklich damit. ;-)
Oder Du hast es mit einem minimalistisch lebenden und denken Menschen zu tun, dann wäre er sehr zufrieden mit wenig Inventar und ist auch in seiner Persönlichkeit sehr auf das wesentliche konzentriert. Dann allerdings würdest Du eine sehr aufgeräumte, kleine Wohnung mit klarem, funktionalem Einrichtungsstil vorfinden. Kein Gestückel, keine Notlösungen, keine Unordnung. Schau immer auf das Ganze und auch darauf, wie zufrieden jemand in seinen vier Wänden lebt. Ist die Zufriedenheit groß, kann das vermeintliche "Chaos" auch auf große schöpferische Kraft hinweisen. Allerdings nur, wenn es im Arbeitsbereich stattfindet. ;-)
Und wie immer:
Dieser Artikel schließt pathologische Fälle aus. Hat jemand deutliche "Messie-Symptome" sind sie nicht geeignet für eine Handtaschenanalyse, sondern der Job eines Psychotherapeuten (sieh an!). Und mit diesen Themen befasst sich der Artikel nicht. Es geht um fast normale Menschen ;-), so wie Dich und mich.
Und
 das, was Du beim genauen Hinsehen
    wahrnimmst, reicht aus, um einige wirklich verblüffende Äusserungen 
Deinem Gegenüber gegenüber machen... wenn Du das möchtest. 
    
    Ich
 gebe Dir später im Text noch ein paar
    Tipps, wie Du Deine "hellseherischen Fähigkeiten" am witzigsten 
verpackst. Und auch, was Du in diesem Zusammenhang besser vermeiden 
solltest. Außer, Du möchtest auf effektive Weise ein paar
    Kontakte verlieren. 
    
    Grundsätzlich
 neigen Menschen scheinbar
    zuverlässig dazu, ihre momentane Seelenlage oder einige 
Grundcharakterzüge auch dadurch nach außen zu kommunizieren, wie sie 
sich einrichten, welche Dinge sie kaufen und wie viel "Ordnung" sie in
    bestimmten Bereichen haben. 
    
    Der US-Psychologe Sam Gosling zum Beispiel
    beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit dem Zusammenhang von unserer Persönlichkeit und unseren vier Wänden. 
    
    Und
 wenn Du im Geiste einfach einmal die
    Einrichtung, das Alter der Möbel, die Materialien und die Ordnung / 
Sauberkeit in einigen Häusern oder Wohnungen von Menschen durchgehst, 
die Du kennst, dürfte es bei Dir jetzt bereits "Klick"
    machen und Du spürst erstaunliche Erkenntnisse. ;-)
    
    Die
 folgenden Punkte kannst Du Dir einfach
    merken und dann selbst einige Rückschlüsse ziehen, was ein 
Einrichtungsstil und die auffälligen Details über den Menschen aussagen,
 in dessen heiligen Hallen Du zum Beispiel gerade zum
    Kuchenessen eingeladen bist:
Größe der Wohnung / des Hauses:
Manchmal
 scheint ja eine Wohnung wirklich
    etwas klein, für all die Möbel und Menschen, die sich darin 
befinden. Andersherum gibt es riesige Häuser mit vielen Zimmern, in 
denen sich ein oder zwei Menschen aufhalten.
    Die
 Fläche, die Deckanhöhe und auch die
    Größe der einzelnen Zimmer lassen auch Schlüsse über die gerade 
vorhandene "innere Größe" eines Menschen zu. Dies kann sich ändern. 
Klar. Ein Mensch, der zum Beispiel durch einen neuen, für ihn
    besseren Beruf viel mehr Selbstbewusstsein und größere Horizonte 
erschafft, könnte laut Goslings Annahmen bald die 25 qm Miniwohnung 
gegen eine große Wohnung mit Garten eintauschen. Das "passt"
    dann besser zu ihm.
    Wir
 leben in einer 100 qm Wohnung, die
    einen seeehr großen, offenen Wohn-Es-Arbeitsbereich hat und dafür 
recht kleine Schlafzimmer. Die Deckenhöhe ist giebelhoch, wir schauen 
also im Wohnzimmer hoch bis in die
    Dachspitze.
    Das
 sagt viel über unser Mind-Set aus: Wir
    bauen gerade ein Business auf, denken sehr hoch und sehr groß, haben
 riesige Zukunftspläne und Arbeiten, Essen, Leben sind für uns derzeit 
Eins, weil wir viel Zeit mit Arbeit
    verbringen.
    Zum
 Schlafen kommen wir eher zu kurz und
    ein bisschen zu wenig - und dann gerade ist das "kleine, kuschelige 
Nest" ein gegensätzlicher Ort, an dem wir aus den großen Visionen in 
eine überschaubare Geborgenheit
    eintauchen.
Gesamteindruck:
Wie
 wirkt die Wohnung, die Du vor Deinem
    geistigen Auge oder wenn Du Dich umblickst gerade siehst auf Dich? 
Welche Worte fallen Dir ein, um sie jemandem zu beschreiben, der sie 
nicht kennt?
    Piksauber,
 aufgeräumt, klar, geordnet,
    gemütlich, liebevoll, zweckmäßig, chaotisch, begrünt, warm, kalt, 
kuschelig, repräsentativ, luxuriös, ästhetisch, funktional, witzig, 
künstlerisch, fröhlich, einladend, unbequem, bunt... was
    kommt Dir in den Sinn. schreibe die ersten drei oder vier Worte auf,
 die Dir spontan einfallen und denke dann an den momentanen Zustand des 
Menschen, der darin wohnt. ;-)
Mobiliar:
Ist
 es vorrangig echtes Holz und Leder,
    Spanplatte, Plastik, Glas oder Metall? Sind die Möbel schon 20 Jahre
 alt (und damit offenbar auch sehr haltbar) oder top of the Trend? Sind 
sie teure, individuelle Designerstücke? Sind sie
    farblich sehr angepasst oder bunt und wild? Edel oder 
klassisch? Welche Farbe dominiert?
    Hast Du die vielen Adjektive
    bemerkt? 
    Genau.
 Ein klassisch-konservativer Mensch
    entscheidet sich vermutlich nicht für die kunterbunt handbemalte 
Kommode mit Kuhfell-Schubladen und einem indischen Perlenvorhang, 
sondern kauft echte deutsche Handwerkskunst aus Edelholz.
    Vermutlich legt er auch in anderen Bereichen wert auf "bleibende 
Werte", zum Beispiel in der Partnerschaft oder im Beruf.
Details:
Gibt
 es in der Wohnung viel "Nippes", wie
    der Rheinländer sagt? Also viel Dekoration, auch im Klitzekleinen? 
Ist diese Dekoration sehr wohlüberlegt platziert oder sieht es an der 
einen oder anderen Stelle eher etwas tumultig und zufällig
    aus - vielleicht weil der Mensch, der hier dekorierte, sich schlecht
 von Dingen trennen kann? Oder weil er alles, was er hat, gerne zeigen 
möchte - und hat dafür keine Glasvitrine (was auch
    wieder Schlüsse zulässt). Ist alles farblich und jahreszeitlich 
abgestimmt und wird entsprechend oft verändert und angepasst oder gibt 
es "Standard-Teile", die einfach immer an bestimmten Stellen
    stehen?
    Sind
 die Dinge auffällig überwiegend
    Relikte und Gegenstände aus Kindheit und Erbschaften? Dann gibt es 
vermutlich spannendes, glückliches oder auch aufzuarbeitendes in der 
Vergangenheit, das derjenige nicht loslassen kann oder
    möchte.
    Findet
 sich viel echte Kunst? Wie
    künstlerisch sieht der Mensch, um den es hier geht, sich selbst? 
Könnte er mehr Kunst selbst erschaffen, wenn er nur die Ausbildung 
gehabt hätte oder geht es um Prestigestücke, die repräsentativ
    angeordnet sind? Wer soll damit beeindruckt werden? Oder geht es 
demjenigen um "Echtheit" - wo genau ist diese dann in seinem Leben? 
Vermutlich hat sie einen hohen
    Stellenwert. 
    Gibt
 es unzählige Pokale, Urkunden
    und ganze Wände voller Zertifikate oder Jagdtrophäen? Hier haben wir
 es mit dem Selbstbewusstsein des Menschen zu tun, das er offenbar in 
bestimmten Bereichen durch die Erinnerung an
    vergangene Erfolge stützt und stärkt.
    Lass
 einfach Deinen Blick schweifen und
    bleibe gedanklich dort, wo Du etwas auffälliges wahrnimmst. Und dann
 finde beschreibende Worte. Und dann denk an die Persönlichkeit des 
Bewohners. :-)
    
    Natürlich
 geht das Analysieren weiter bis
    Ultimo, wenn es Dir Spaß macht. Teppich oder Hartboden, Fliesen oder
 Holz? Fußbodenheizung oder Kachelofen? Und wenn offener Kamin, wie oft 
wird er genutzt? Ist er meist nur Zierde? Dient er der
    Verbreitung einer sehr ursprünglichen Wärme, nämlich der des offenen
 Feuers? Gardinen - ja oder nein? Sind diese fensterbedeckend und sorgen
 für völlige Diskretion oder sind sie lediglich Zierde
    von rechts und links und Nachbarn könnten gerne in die Wohnung 
blicken, wenn sie es denn wollten? Was lässt das für Schlüsse auf die 
Person zu, die eher offen und zugänglich ist oder lieber Dinge
    mit sich selbst ausmacht und wenigen Menschen Einblicke in ihre 
Privatsphäre gibt?
    
    Bevor
 Du nun anfängst, arme Freund und Bekannte in charakterliche Schubladen 
zu donnern,
    beachte bei solcher Art von Betrachtungen bitte immer, dass 
Einrichtungsstile und Wohnungsgrößen sich ändern können - wenn Menschen 
sich und ihre Lebenssituationen verändern. Nichts ist in Stein
    gemeißelt.
    
    Und wenn Du Freunde oder Bekannte mit Deinen Analysen verblüffen 
möchtest, dann greif Dir gedanklich gerne eins der herausstechendsten 
Details der Wohnung - Beispielsweise kunterbuntes Chaos in
    Küche oder Arbeitszimmer (an beiden Orten wird "gearbeitet", deshalb
 deuten sie meist auch auf berufliche Situationen hin) - und lass so 
etwas fallen wie: "Viel los in Deinem Kopf,
    gerade, oder? Beschäftigen Dich viele Sachen?"
    
    Und nimm einfach wahr, wie Dein Gegenüber reagiert.
Ach, eine Bitte.
Beleidigungen wie: "Wenn ich mir Deine Wohnung so 
anschaue, könntest Du dringend mal eine Detox-Kur vertragen, so dreckig 
wie es hier ist. Vermutlich solltest Du vom Arzt
    mal Deine Darmbakterien checken lassen." kommen NICHT GUT AN.
    Und tatsächlich kann eine sehr ungepflegte, nie geputzte Wohnung 
auch Hinweise auf den momentanen Umgang des Menschen mit seinem Körper 
geben. Und das kannst Du ja für Dich behalten.
    
    Geh bei Deinen Deutungen bewusst ins Positive und werte alles, was 
Du siehst und wahrnimmst möglichst schöpferisch und positiv. Unordnung 
in manchen Räumen zeugt oft von einer "Baustelle", noch
    nicht abgeschlossenen Projekten oder vielen Anforderungen, die 
gleichzeitig verlaufen. Hier ist eine Frage nach dem beruflichen oder 
privaten Stress vielleicht sogar angebracht, um dem anderen
    Deine Hilfe anzubieten. Denn wenn innere Ordnung hergestellt ist, 
folgt in sehr vielen Fällen auch ein "Aufräumanfall" in der Wohnung oder
 dem Auto.
Und:
Eine junge Mutter, die gerade ein Baby stillt, beseitigt vermutlich nicht täglich Staubmäuse unter Sofas. Warum? Weil sie gerade besseres zu tun hat!
    
    Dieser Artikel soll Dich ein bisschen wacher werden lassen, wenn Du 
zum Beispiel zum ersten Mal zu jemandem nach Hause eingeladen bist. Oder
 es kann Dir erleichtern, Dich in die Lebenssituation
    eines Menschen hinein zu versetzen.
    Wie im Innern, so im Außen.
    
    Das gilt übrigens gleichermaßen für Wohnungen, Autos, 
Kleiderschränke und Kühlgefrierkombinationen. An letztere kommen wir in 
den seltensten Fällen heran, wenn wir jemanden zum ersten mal
    besuchen. Und spannend ist ja auch: Wie siehts in Deinen Schränken 
und Schubladen so aus? Und welche Schlüsse lässt das auf Dich zu?
    
    Viel Spaß beim "Genauhinsehen" und beim Erkenntnisse gewinnen!
    
    Bis bald - und wenn Du gerne mehr und präzisere kommunikative Werkzeuge erlernen möchtest: Du bist in unseren beruflichen und privaten
    Weiterbildungen sehr und jederzeit willkommen.
    
    Deine Miriam