Die TVcoachingtheatermuttervonzweisöhnetraumfrau

Wie schaffst Du das alles? Zwei facebook-Userinnen, Anette Tschirch und Andrea Kleinert, schenkten mir dieses Thema, und ganz ehrlich: Ich hatte schon darauf gewartet. Irgendwann MUSS das doch mal einer merken. So viel auf einmal! Was Miriam da täglich macht.

Entweder hat der Miri-Tag deutlich mehr als 24 Stunden oder da stimmt doch was nicht. Hier ist diese Teleshoppingmoderatorin mit eigenem Coaching-Studio und zwei wunderbaren Kindern, einem, wie sie ihn immer nennt, Traummann an ihrer Seite, und einer zweiwöchigen Musicaltournee im Jahr. Dann turnt sie auch noch angeblich zwei Abende in der Woche zu Hause BMI (für nicht Fernshekaufhaus-Kunden: Das ist eine Trainings DVD von Barbara Klein) und schreibt auf mysteriöse Weise in regelmäßigen Abständen einen eigenen Blog und moderiert hier und da noch andere Veranstaltungen - also irgendwo ist das doch äußerst verdächtig. Oder sie hat heimlich einen Ghostwriter. Oder ein Bodydouble. Oder eine Zwillingsschwester. Meistens macht sie nämlich einen vergnügten Eindruck dabei... . 

Und die beiden Userinnen haben Recht, wenn sie fragen:

Wie schaffst Du das alles? Denn meistens hören und sehen sie vermutlich Menschen um sich herum, die bei einem deutlich kleineren Pensum an zeit-intensiven Beschäftigungen schon "kurz vorm Burnout" sind oder "einfach nicht mehr können". Und nur, damit wir uns wieder richtig verstehen: Das ist auch okay. Denn jeder Jeck ist richtig, wie der Rheinländer sagt. Der eine Mensch braucht mehr, der andere weniger Schlaf, um zum Beispiel ausgeruht zu sein. Da fängt die Individualität schon an. Und da sind wir beim spannenden Teil an diesem Thema:

Ich habe mir wirklich auch selbst einmal die Frage gestellt:  Wie schaffe ich das alles.

Und da fiel mir sofort der Knackpunkt auf!

 

Ich "schaffe" das nicht alles.

Ich liebe das alles.

 

Das Wort schaffen ist (zumindest in Miris Welt) irgendwie mit "Arbeit" mit "Mühe" verknüpft. Ich hab etwas geschafft heißt zum einen: "Juchhuu, ich hab´s hinter mir.", zum anderen aber auch: "Das war harte Arbeit, ein großer Aufwand.".

Und so fühlen sich all diese Dinge (für mich) nicht an.

 

Vielleicht hast Du ja auch schon einmal festgestellt, dass Du bei einer Tätigkeit, die Dich total begeistert hat, gar nicht gemerkt hast, wie die Zeit vergeht. Du hast Dich so hinein gesteigert, warst so glücklich dabei, hast die kleinen Erfolge bemerkt und gefeiert und irgendwann auf die Uhr gesehen und gedacht: Ach Du Sch... schon vier Stunden rum? Egal ob das das Treffen und Klönen mit einer Freundin, das Zubereiten eines tollen neuen Kochrezepts, das Lesen eines guten Buchs, das Einpflanzen der neuen Kräutersetzlinge im Garten oder ein wirklich spannendes, berufliches Projekt war.

Und das tollste daran: Andere haben Dich nachher gefragt, ob das nicht irre viel Arbeit war und Mühe gekostet hat und Du dachtest bei Dir: Neeee Leute, das hat einfach nur Spaß gemacht. Das ging doch voll leicht.

 

Meine Freundin zum Beispiel strickt total gerne (und auch irrsinnig gut, ab und an leiere ich ihr ein paar Socken für mich aus den Rippen, weil ich Stricksocken LIEBE, selbst aber nicht so gerne stricke- räusper) und wenn sie einen aufwändigen Pullover fertig gestellt hat und ihn trägt, bin ich immer voller Bewunderung dafür und verstehe nicht, wie ein Mensch so etwas filigranes, tolles, aufwendiges mit nur zwei Händen, ein paar Stricknadeln und Wolle hin bekommen kann. Da sitzt aber auch JEDE Masche wie von einer Maschine gestrickt. Unglaublich! Und dann fragte ich sie früher ganz gerne: "Sag mal, ist das nicht entsetzlich mühsam, so einen aufwendigen Pullover herzustellen? Nächtelang dasitzen und Masche für Masche durchknöbeln? Ich könnte das NIEMALS!"

 

Ich hör Dich schon rufen: Jaaaa, das ist ja was ganz anderes. Wenn ich einen Vollzeitjob habe und die Kinder und den Haushalt und dann noch Sport machen soll? Irgendwann dreh ich ja durch! Natürlich macht mir Schachspielen Spaß, aber die Sachen, die mir Spaß machen, zu denen komm ich ja gar nicht.

Und seltsam daran, ich hab an allem, was ich mache Spaß. Also, es ist nicht so, dass ich Theater spiele, wenn ich den unangenehmen Job erledigt habe. Oder dass ich erst die Kinder zur Schule bringen muss, um mal auszuspannen.

 

Da scheint es also einen Unterschied zu geben. Und glaubt mir, es ist nicht so, dass es in meinem Job keine stressigen Momente gäbe, dass meine Kinder besonders liebe, brave Jungs wären (sie sind Goldschätze, und eben Jungs 😉 ), oder dass ich nicht gelegentlich nachts einen Blogpost tippe. Ich habe das Gefühl, dass ich hauptsächlich und fast nur Dinge tue, die mir Spaß machen. Die kommen also nicht zum Schluss oder gar nicht mehr dran, sondern sie bilden den Hauptanteil meines Lebens.

 

Ich höre den einen oder anderen rufen: Du hattest eben Glück, dass Du nur Dinge tun kannst, die Dir Spaß machen. Menschen mit weniger guter Ausbildung oder anderem Lebenslauf müssen Sachen machen, die ihnen keine Freude oder Leichtigkeit bringen. Hier verweise ich gerne auf meinen Blogpost von vor einigen Monaten zum Thema: Was MÜSSEN Menschen eigentlich wirklich. Und ab wann treffen sie Entscheidungen? Wer zwingt Dich wirklich dazu, Dinge zu tun, die Dir extrem schwer fallen oder die überhaupt keinen Spaß (mehr) machen? Ich hätte da eine These. Du entscheidest Dich dafür - sicherlich aus guten Gründen. Das meine ich ernst. Und wenn das Leben nur noch aus Dingen und Abläufen besteht, die keinen Spaß machen, die Dir überhaupt nicht leicht fallen, dann nächste Frage: Wer ist der einzige Mensch, der überhaupt eine winzige Chance hätte, das zu ändern?

 

(Und damit meine ich nicht von heute auf morgen alles, aber Schritt für Schritt)

 

Es scheint mir beim Darübernachdenken deutlich aber auch so zu sein, als würde ich instinktiv auch den schrägsten Situationen etwas witziges abgewinnen. Ich tue Dinge, die mir Spaß machen oder ich mache sie mir fröhlich.

Wocheneinkäufe in einem überfüllten Supermarkt oder der Besuch beim Zahnarzt gehören bis heute nicht zu meinen Lieblingshobbys. Selbst hier tendiere ich aber dazu, mir mit guter Musik oder Versteckspielen mit den Kindern zwischen den Kühlregalen diese Zeit zu einer guten Zeit zu machen.

Und dann geht es auf einmal nicht mehr darum, dass ich das alles "schaffe", sondern dass es so einen Spaß macht, dass ich es nicht als Stress oder Mühe empfinde. Es fühlt sich leicht an. Und irgendwie wie die "Fülle des Lebens".

Dabei hilft mir:

- Viel Humor. Ich lache gerne. Viele seltsame Situationen haben etwas sehr witziges - bei   genauerem Hinsehen.

- Viel Begeisterung und NeuGierde: Ich lasse mich gerne begeistern und dann verfliegt die  Zeit wie im Flug.

- "Nein" sagen zum rechten Zeitpunkt: Wenn ich etwas vermeiden kann, was mir überhaupt   keinen Spaß bringen könnte, vermeide ich es. Ich suche dann auch keine Ausreden. Die   Tupperparty, auch wenn sie bei der besten Freundin stattfindet, kann dann getrost ohne mich laufen. Ich schreib lieber Blogpost. Oder spiele mit meinen Kindern, oder spreche mit meinem  Lebensgefährten über unsere neuen Seminar-Ideen. Oder oder oder. Zeitmanagement, nennt sich das glaube ich.

Entscheidungen für die Dinge, die mir im Leben wirklich Spaß machen: Ich habe mich für einen Beruf entschieden, der mich erfüllt und den ich über alles liebe. Ich bin begeisterte Mama von zwei tollen Jungs, die hoffentlich eines Tages fröhliche und begeisterungsfähige Männer sind. Ich lebe in einer witzigen und liebevollen Beziehung. Ich spiele für mein Leben gerne einmal im Jahr Theater auf der großen Bühne.

  

Und Dankbarkeit. (Und nochmal: Ich falle bis heute meinem Zahnarzt nicht um den Hals vor Freude, wenn er den Bohrer zückt oder liebe die zwei Stunden, die ich mit Steuererklärung verbringe). Ich bin dankbar, so viel erleben zu dürfen. So viele Erfahrungen machen zu dürfen.

 

Es ist auch ein Gefühl von: Ich schöpfe aus meiner Zeit auf diesem Planeten und mache sie zu der besten Zeit meines Lebens. Im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Deshalb schaffe ich diese Dinge nicht. Ich liebe sie.Und wenn ich nicht sechs bis sieben Stunden Schlaf pro Nacht für mich in Anspruch nehmen würde, würde ich noch schneller noch mehr tolle Sachen erleben. Das weiß ich.

 

Meine Strick-Freundin übrigens antwortete damals auf meine Frage, wie sie das mit den komplizierten Pullovern neben Job und drei Kindern schafft: "Für mich ist das Entspannung pur. Ich liebe es, zu stricken. Ich finde das ganz einfach. Da merke ich gar nicht, wie die Zeit vergeht."

 

Würde ich den beiden Damen, die dieses Thema ausgewählt haben, Anette Tschirch und Andrea Kleinert, die Frage nach den Dingen im Leben stellen, von denen sie wirklich, wirklich, wirklich begeistert sind, würden sie auch sagen: Das erledige ich mühelos. Andere empfinden das vielleicht als viel oder als Stress, ich liebe es einfach.

 

Was begeistert DICH WIRKLICH im Leben. Oder was hat Dich früher einmal RICHTIG BEGEISTERT? Was fällt Dir leicht?

 

Liebe Anette, liebe Andrea - danke, dass ich diese Frage (diesmal sogar vorrangig für mich) beantworten durfte.

 

Ich wünsche Dir viele Tage voller begeisterter Momente.

 

Danke für´s Lesen und bis zum nächsten Post.

 

Miriam 🙂