Begegnung mit einem WIRKLICH coolen Verkäufer!
 
                        Heute beim Shoppen...
Ja, ich habe mir heute mal Zeit genommen, um ein bisschen Schaufensterrecherche
    zu betreiben. Und klar - da bin ich ganz und gar Mädchen - wenn ich mal in die Stadt komme, dann gönn' ich mir was Schönes
    Um genau zu sein, habe ich all meine Lieblingsturnschuhe über den 
Winter ziemlich niedergetrampelt und für unseren Trainer-Track in 
Orlando im März dachte ich mir: Da hätte ich gerne ein
    paar neue, coole, topofthetrend, megaangesagte Exemplare dieser 
Schuhgattung.
    
    Für
 Turnschuhe habe ich einen Lieblingsladen in Neuss. Er unterscheidet 
sich
    nicht wahnsinnig von anderen Turnschuhläden, er hat lediglich einen 
großen Vorteil: Er gehört einem großartigen, witzigen, sehr begeisterten
 Turnschuh-Verkäufer. Begeisterung trifft auf
    Begeisterung, so könnte ich Begegnungen von diesem Menschen und mir 
beschreiben.
    Dieser
 junge (ähem, also... etwa gleich jung wie ich aussehende) Verkäufer
    schafft es jedesmal, mich binnen der ersten 2 Minuten in seinem 
Laden zum Lachen zu bringen. Uuuund: Er liebt, was er tut. Turnschuhe 
sind sein Leben. Er kennt alle Marken, alle Bauteile, alle
    Leistenformen, alle Vor- und Nachteile. Außerdem weiß er immer, was 
gerade noch keiner hat und womit ich den meisten Eindruck schinde, wenn 
ich es als erstes trage.
    Kurz
 gesagt: Er verkauft mir immer ein paar recht teure Schuhe. Deshalb 
überlege ich mir gut, ob ich in den Laden gehe, oder
    nicht. By the way: Die Schuhe, die er mir verkauft, halten immer 
ewig, sehen phantastisch an mir aus, sind unglaublich bequem und ich 
bekomme viele Komplimente für sie. Er macht also in meiner
    Welt alles richtig.
    Heute freute er sich schon sichtlich, als ich zur Tür rein kam. Er hatte mich erkannt und rief laut: "Miriiii, ich hab was
    tolles, neues für Dich!" Und dann ging das fabelhafte Anprobieren mit ihm und den neuesten Modellen los. 
    Und während wir so Schuhe anprobieren, und ich vor Begeisterung keine echte Entscheidung treffe, findet er den Style, den ich
    trage plötzlich auch mega gut.
    Klar,
 echte Begeisterung ist seeehr infektiös und ich habe die Gabe, mich
    wie ein kleines Kind zu freuen, wenn in einem Laden alles stimmt. 
Ich hüpfe und tanze dann vor dem Spiegel, manchmal habe ich Tränchen in 
den Augen, weil mich etwas so freut, dass ich
    superdankbar werde für solch luxuriöse Momente und dann... zockelte 
mein Lieblingsschuhberater los, um sich das Herrenmodell der Sneaker aus
 dem Lager zu holen, die ich gerade in der
    Damenvariante trug.
    Okay,
 zu meiner Jeans heute sahen die Biester wirklich großartig aus und
    ich hatte meine Kaufentscheidung quasi fast schon gefällt. Doch dann
 folgte das ganz große Kino. Der Fachverkäufer und ich stehen in den 
"gleichen" Schuhen vor dem großen Sportschuhspiegel und
    kriegen uns nicht mehr ein vor Glück über dieses tolle neue Modell 
eines berühmten Sneaker-Herstellers. 
    So,
 als sei ich nie beim Fernsehkaufhaus weg gewesen, habe ich ihn nach 
bestem
    Wissen und Gewissen beraten und ihm erklärt, wie cool das etwas 
dröge Outfit, das ihm die Sportschuhladenkette vorschreibt, plötzlich 
mit diesen Schuhen aussieht. Und dass sie einfach zu reinigen
    sind - Glattleder eben. Und dass ein Mann in einem Sportladen 
deutlich diesen auffälligen Trend vor seinen Kunden tragen sollte, damit
 sie ihn entdecken können. Und dass er auch privat, wenn
    er diese Schuhe trägt, viele neue Kunden gewinnt, weil ihn alle 
fragen werden, wo er sie her hat.
    Das
 Ende vom Lied: Wir haben uns gegenseitig die gleichen Sneaker verkauft.
    Großartig, oder? Wie cool ist das denn?? Ich gehe in einen 
Schuhladen, um mir Schuhe zu kaufen und was macht der Verkäufer? Ja, 
seinen Job und ich auch meinen, den mache ich ja überall, und
    BÄM. 
    Begeisterte Verkäufer sollten einfach nicht in einem Raum aufeinander
    losgelassen werden, in dem es etwas zu verkaufen gibt. 
    Getrennt
 haben wir uns den Bauch haltend vor Lachen. Und ich habe 10%
    Rabatt auf den Preis bekommen. Weil ich ja für kurze Zeit 
Mitarbeiterin war. So etwas sei ihm noch nie passiert, sagte der 
Verkäufer. Und ich gab zu: Mir auch nicht. 
    Und warum schreibe ich Dir diese Geschichte? Weil ich sie entzückend finde. Und sonst für gar nix.
    Deine Miri